Urlaub & Schwangerschaft

An und für sich können Sie in jeder Phase der Schwangerschaft in den Urlaub fahren. Es gibt jedoch Abschnitte, die etwas besser geeignet sind als andere. So ist vielen werdenden Müttern besonders in den ersten zwölf Wochen der Schwangerschaft oft übel: Ein Grund, weshalb das erste Trimester eher ungeeignet dafür ist, um schwanger Urlaub zu machen. Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass Sie an Erbrechen und Übelkeit leiden, während Sie doch eigentlich entspannt am Pool liegen wollen, ist in diesem Zeitraum einfach etwas höher.

Erstes Schwangerschaftsdrittel – ja, solange Sie sich fit fühlen

Viele Paare haben oft schon einen Urlaub geplant, der dann in die Anfangsphase der Schwangerschaft fällt. Das bedeutet jedoch nicht zwingend, dass die Reisepläne nun verschoben werden müssen. Im Gegenteil: Gerade im ersten Trimester passen Badeanzug und Hosen noch und zudem können Sie Kraft für die aufregende Zeit, die nun auf Sie zukommt, tanken.

Auf der anderen Seite leiden viele werdende Mütter besonders in den ersten zwölf Wochen unter Schwangerschaftsbeschwerden wie Blähungen, Übelkeit, vermehrte Müdigkeit und häufigem Erbrechen. Dies sollten Sie bei Ihrer Planung berücksichtigen.

Das zweite Schwangerschaftsdrittel ist der beste Zeitraum

Das zweite Trimester einer Schwangerschaft bietet sich besonders für einen Urlaub an. Ab dem vierten Monat hat sich der Körper der werdenden Mutter (in der Regel) voll und ganz auf den neuen Lebensumstand eingestellt. Übelkeit und Erbrechen lassen wieder nach und auch ein Babybauch wird langsam sichtbar. Dieser ist jedoch zu diesem Zeitpunkt alles andere als groß und schwer – Beschwerden wie Rückenschmerzen verursacht er daher noch nicht. Kein Wunder also, dass viele Schwangere in diesem Trimester auf Reisen gehen.

Reisen im dritten Schwangerschaftsdrittel? Am besten vermeiden

Gegen das dritte Trimester als Reisezeitraum für einen Urlaub spricht, dass die Geburt fast unmittelbar bevorsteht. Der Bauch ist nun sehr groß und Beschwerden wie starke Rückenschmerzen können aufkommen. Des Weiteren sollten Sie beachten, dass einige Fluggesellschaften, Schwangere ab einem gewissen Monat gar nicht mehr mitnehmen. Erkundigen Sie sich daher vor dem Fliegen über die jeweiligen Richtlinien.

Zudem fahren viele Schwangere in dieser Phase mit der Sorge von Zuhause fort, dass sie bei Komplikationen oder einer möglichen Frühgeburt weder ihre ausgewählte Klinik noch ihren betreuenden Arzt aufsuchen können. Ein Gedanke, der durchaus nachvollziehbar ist – denn wer möchte nicht, dass die Geburt seines Kindes genauso verläuft wie geplant?

Idealerweise sollten Sie, wenn Sie vorhaben schwanger Urlaub zu machen, ein nicht allzu fernes Reiseziel wählen. Auch von Abenteuertrips und exotischen Ländern ist eher abzuraten, da der Körper nicht mehr ganz so belastungsfähig wie sonst ist. Immerhin trägt er nun die Verantwortung für die Versorgung von zwei Menschen.

Zudem sind viele Impfungen oder die medikamentöse Malariaprophylaxe für werdende Mütter nicht geeignet. Dies ist problematisch, denn oftmals besteht in weiter entfernten Ländern wie beispielsweise Thailand oder Indonesien eine höhere Infektionsgefahr. Damit keine komplizierten Reisevorbereitungen von Nöten sind, empfiehlt sich in der Schwangerschaft ein Urlaub in einem europäischen Land wie zum Beispiel Italien, Spanien oder Portugal.

Bus, Bahn oder Fliegen? Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um an Ihr Reiseziel zu gelangen. Je nach Transportmittel sollten werdende Eltern jedoch ein paar Dinge beachten:

  • Flug: Solange die Schwangerschaft gut verläuft, spricht nichts dagegen, dass Sie fliegen. Der verminderte Sauerstoffdruck während des Flugs und die Metalldetektoren am Flughafen sind für das Baby ungefährlich. Hingegen ist die Strahlenbelastung beim Fliegen etwas erhöht, was bei einmaligen Fernreisen aber für Mutter und Kind als unbedenklich eingestuft wird.3 Denken Sie jedoch daran, dass Sie ab der 28. Schwangerschaftswoche ein ärztliches Attest benötigen, das Ihre Flugtauglichkeit bestätigt. Ab der 35. Schwangerschaftswoche untersagen die meisten Fluggesellschaften Schwangeren die Mitreise generell. So soll die Gefahr einer Geburt während des Fluges, die in der Vergangenheit bereits Zwischenlandungen erforderlich machte, reduziert werden.
  • Auto: Längeres Autofahren bedeutet oftmals Stress. Daher sollten Schwangere das Fahren lieber dem Partner überlassen, auch weil das Lenkrad (zum Beispiel bei einem Auffahrunfall) eine erhöhte Gefahr für Verletzungen birgt.
  • Bahn: Am entspanntesten ist es, während der Schwangerschaft mit der Bahn zu reisen. Bei längeren Fahrten sollten Sie jedoch unbedingt einen Sitzplatz reservieren.

Für welches Verkehrsmittel Sie sich auch entscheiden: Tragen Sie bequeme Kleidung und stehen Sie mindestens einmal pro Stunde auf. Denn sehr langes Sitzen erhöht die Gefahr einer Thrombose. Hierbei kommt es zur Bildung eines Blutgerinnsels (Thrombus), welches im schlimmsten Fall in einer der kleinen Verästelungen der Blutgefäße der Lunge stecken bleibt und akute Luftnot verursacht. Wer sich jedoch regelmäßig die Beine vertritt und Thrombosestrümpfe anzieht, kann dieses Risiko im Zaum halten.

Während der Schwangerschaft leiden viele Frauen an Sodbrennen und saurem Aufstoßen. Gerade im Urlaub können die Beschwerden durch exotische Speisen oder Gewürze verstärkt werden. Doch das muss Ihren Reisewunsch nicht beeinträchtigen.

Das können Sie tun, um Magen-Darm-Beschwerden im Urlaub zu vermeiden:

  • Seien Sie nicht zu experimentierfreudig: Gerade im Urlaub schlendern Reisende gerne über Märkte, auf denen sich viele Köstlichkeiten probieren lassen. Doch beim Essen von regionalen Spezialitäten, die für Ihren Magen ungewohnt sind, sollten Sie lieber vorsichtig sein. Mitunter fördern sie Sodbrennen und saures Aufstoßen.
  • Halten Sie sich beim Buffet zurück: Schon der Gedanke an das Frühstücksbuffet im Hotel lässt einem oftmals das Wasser im Mund zusammenlaufen. Noch besser ist es, wenn ein All Inclusive Urlaub gebucht ist. Doch gerade hier kann es von Vorteil sein, sich den Bauch nicht zu sehr vollzuschlagen: Auf das Essen von großen Mengen folgen nicht selten Sodbrennen und saures Aufstoßen. Es entsteht sehr viel Magensäure, die zurück in die Speiseröhre fließen und daraufhin Beschwerden verursachen kann. Versuchen Sie daher auf Ihr natürliches Sättigungsgefühl zu hören und auf mehrere kleinen Mahlzeiten am Tag zu setzen.
  • Vergessen Sie das Trinken nicht: Wenn Sie während der Schwangerschaft im Urlaub sind, kann es leicht passieren, dass Sie nicht auf Ihre knapp drei Liter Gesamtwasserzufuhr am Tag kommen4 – die Sie doch eigentlich beibehalten wollten. Damit dies auch unterwegs gelingt, können Sie sich zum Beispiel Termine in Ihrem Handy setzen, die Sie in regelmäßigen Abständen daran erinnern, ein Glas Wasser oder Tee zu trinken.

Wenn Sie schwanger Urlaub machen möchten und noch weitere Fragen zum Thema Sodbrennen und saures Aufstoßen haben, ist es am besten, wenn Sie einen Termin bei Ihrem behandelnden Arzt vereinbaren. Unter anderem kann er Ihnen Präparate empfehlen, die Sie gegen diese Beschwerden mit in den Urlaub nehmen können. So gibt es zum Beispiel Kautabletten, die innerhalb von Minuten wirken und auch für Schwangere geeignet sind.